Zauberhafter Jura

Ausgabe 6/2020

Inhaltsübersicht

  • Winterausflug in die Geschichte
  • Liebenswerter Vagant
  • Dicke Luft im Schneeparadies
  • «Die Natur lebt auch im Winter.»
  • Währschaftes aus der Familienküche
  • «Wenn es nicht lief, ging ich wandern»
  • Warme Luftibusse

Wenn der Winter uns verzaubern will, lockt er uns in den Jura: verschneite Tannen, sanfte Hügelzüge, ein grandioses Panorama. Auf Schneeschuhtour auf dem Chasseron VD, dem Col du Marchairuz VD, dem Vue des Alpes NE oder dem Passwang SO.

Winterausflug in die Geschichte

Wer die Landschaft rund um Les Rasses VD in ihrer ganzen winterlichen Pracht erleben will, darf es nicht eilig haben. Das war dem Unternehmer Edouard Baierlé schon Ende des 19. Jahrhunderts bewusst. So errichtete er hier ein Berghotel mit einer wechselvollen Geschichte.

Die mit dem Bus aus Sainte-Croix angereisten Wanderinnen und Wanderer nehmen nach dem Aussteigen, die Schneeschuhe in der Hand und die Mützen fest auf den Köpfen, einen tiefen Zug der frischen Bergluft und wagen sich vorsichtig in den Neuschnee vor. Eine friedliche Stille liegt über der Gegend, und nur einige Chalets lassen erahnen, dass Les Rasses ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner der Region ist. Von der Hochterrasse im Waadtländer Jura bietet sich eine herrliche Aussicht auf den Neuenburgersee und die Alpen. Neben den Schönheiten der Natur sticht jedoch rasch auch ein majestätisches, an den einstigen Prunk europäischer Metropolen erinnerndes Bauwerk ins Auge – ein Anblick, den man am Eingang eines kleinen Weilers auf 1200 Metern Höhe nicht unbedingt erwarten würde.

Das am Ortseingang von Les Rasses thronende Grand Hôtel steht in reizvollem Kontrast zu den umliegenden Chalets. Bild: zvg

Die – durchaus etwas verrückte – Idee zum Bau des Grand Hôtel des Rasses hat Ende des 19. Jahrhunderts der lokale Unternehmer Edouard Baierlé. Dieser besitzt bereits ein Hotel in Yverdon-les-Bains, mit Blick auf die Bergketten des Juras, den Chasseron und das Plateau von Les Rasses. Seit 1893 ist Sainte-Croix ans nationale Eisenbahnnetz angeschlossen, wodurch auch das nur wenige Kilometer von der Hauptstadt der Spieldosen und Musikautomaten entfernte Les Rasses leicht erreichbar wurde. Warum also nicht genau jetzt, mitten im goldenen Zeitalter des Tourismus, dort oben ein Hotel errichten?

Baierlé nimmt sein ambitioniertes Projekt – ein vierstöckiges Gebäude mit einer Grundfläche von 33 auf 14 Metern – in Angriff, noch bevor feststeht, wie das Hotel dereinst seinen Wasserbedarf decken soll. Der jurassische Boden lässt alle Feuchtigkeit versickern, weshalb die örtliche Bevölkerung darauf angewiesen ist, Regenwasser zu sammeln. Erst kurz vor der Eröffnung des Hotels im Jahr 1898 findet der Bauherr eine Quelle und damit eine Lösung für dieses Problem...

Liebenswerter Vagant

Als der Passwang-Louis 1981 starb, trauerten viele um den sympathischen Vagabunden.
Denn wo er auftauchte, war das Glück nicht weit. Hinter Luigi Bottati – so sein bürgerlicher
Name – steckt aber eine tragische Lebensgeschichte. Eine Schneeschuhreise ins
Land der Juravagabunden, von Wasserfallen SO zum Vogelberg.

Dicke Luft im Schneeparadies

Im Kanton Neuenburg kommt es seit Jahrhunderten immer wieder zu Spannungen zwischen Ober- und Unterland. Getrennt sind die beiden Kantonsteile durch den Vue des Alpes, einen idealen Ausgangspunkt für eine Schneeschuhtour.

«Die Natur lebt auch im Winter.»

«Der Mensch muss sich beim Schneeschuhlaufen und Winterwandern rücksichtsvoll verhalten», fordert Daniela Rommel, die bei den Schweizer Wanderwegen für den Winter verantwortlich ist. Dann steige auch die Chance, den Tieren zu begegnen.

Währschaftes aus der Familienküche

Södwöscht und Biräfladä? Alles klar! Die kulinarische Wanderung führt diesmal ins Appenzellerland, genauer: zum «Ondere Gäbris». Da wirds einem warm ums Herz, so urchig ist es in dieser Bergbeiz. Vor allem, wenn die Sonne lacht und man draussen sitzen kann.

«Wenn es nicht lief, ging ich wandern»

Als Kind hasste sie das Wandern. Dann stellte sie fest, dass sie die besten Entscheide draussen in der Natur fällt. Schliesslich beschloss sie gar wandernd ihren Rücktritt als Profiskifahrerin: Tina Weirather. Die 31-jährige Liechtensteinerin lädt zum Gipfelgespräch durch den Fürstensteig und auf die Alpspitze.

Warme Luftibusse

Isolationsjacken geben nicht warm, sie isolieren, indem sie die Körperwärme zurückhalten und speichern. Die luftig-kuscheligen Winterbegleiter werden in einer grossen Vielfalt hergestellt. Was unterscheidet sie? Die Höhepunkte der Saison im Test.